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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 19

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fränkische Zustände. 19 verfiel die Macht der Chalifen später, und das Reich zersplitterte sich in Einzelstaaten. Desto bedeutsamer wurde die arabische Kultur. Wohl-Arabische stand und Bildung entfaltete sich im Morgenlande zu derselben Zeit, da imtur" die Kultur im Abendlande tief darniederlag. Ein Welthandel entwickelte sich, der den Orient mit dem Occident verband. Das Gewerbe erblühte, besonders die Weberei von Seidengewändern, Teppichen und baumwollenem Musselin, der nach der Stadt Mossul am Tigris seinen Namen hat, die Herstellung von Waffen (Damascenerklingen), von Schmucksachen aus Metall und Edelsteinen, von prachtvollen Töpferarbeiten. Die Baukunst brachte so herrliche Schöpfungen hervor wie die Alhambra zu Granada. Und neben der Dichtkunst entfaltete sich die Wissenschaft, so die Philosophie und besonders die Heilkunde. 3. Die karolingische Zeit. Fränkische Zustände. § 19* Ergebnisse der Völkerwanderung. Weite Lande waren von den Laudgewirm Germanen erobert worden; jedoch blieb nur ein Teil davon wirklich ger- Sä manischer Besitz. Nordafrika war seit der Vernichtung der Wandalen ®ermonen' verloren gegangen, Spanien sollte bald darauf in die Hand der Araber fallen, welche, von Nordafrika kommend, die Westgoten vernichteten. England war ein Gewinn für das Germanentum, das sich hier erhielt; dagegen überwog in dem größten Teile Italiens und weiten Strecken Frankreichs die romanische Bevölkerung. So waren also die mit so viel Blut erkauften Provinzen des römischen Reiches nur zum Teil behauptet worden. Andrerseits aber war auch viel altgermanisches Land im Laufe der Völkerwanderung geräumt und eine Beute.fremder Völker geworden; denn in die Gebiete östlich der Elbe und Saale waren die slavischen Wenden, in Böhmen die ebenfalls slavischen Tschechen eingezogen. Eine Erinnerung aber an die gewaltigen Schicksale und Taten der H-id-nsage. Völkerwanderung erhielt sich in der Heldensage; in ihr spiegelt sich das germanische Mannes- und Frauenideal wieder. Sie verbindet die uralte Vorstellung von dem herrlichen, jngendnmstrahlten Lichthelden Siegfried, der den Hort der Nibelungen, der Nebelmänner, erbeutet, der zu der von bösen Geistern gefangen gehaltenen Sonnenjungfrau Brunhild durchdringt und doch schließlich den Nibelungen zum Opfer fällt, mit der Erzählung von dem furchtbaren Untergang des Volkes der Burgunder durch König 2*

2. Deutsche Geschichte - S. 19

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fränkische Zustände. 19 verfiel die Macht der Chalifen später, und das Reich zersplitterte sich in Einzelstaaten. Desto bedeutsamer wurde die a r a b i s ch e K u l t u r. Wohl- ®r2?e stand und Bildung entfaltete sich im Morgenlande zu derselben Zeit, da die Kultur im Abendlande tief darniederlag. Ein Welthandel entwickelte sich, der den Orient mit dem Dccident verband. Das Gewerbe erblühte, besonders die Weberei von Seidengewändern, Teppichen und baumwollenem Musielin, der nach der Stadt Mosiul am Tigris seinen Namen hat, die Herstellung von Waffen (Damascenerklingen), von Schmucksachen aus Metall und Edelsteinen, von prachtvollen Töpferarbeiten. Die Baukunst brachte so herrliche Schöpfungen hervor wie die Alhambra zu Granada. Und neben der Dichtkunst entfaltete sich die Wissenschaft so die Philosophie und besonders die Heilkunde. 3. Die karolingische Zeit. Fränkische Zustände. § 19. Ergebnisse der Völkerwanderung. Weite Lande waren von den Germanen erobert worden; jedoch blieb nur ein Teil davon wirklich ger-manischer Besitz. Nordafrika war seit der Vernichtung der Wandalen verloren gegangen, Spanien sollte bald darauf in die Hand der Araber fallen, welche, von Nordafrika kommend, die Westgoten vernichteten. England war ein Gewinn für das Germanentum, das sich hier erhielt; dagegen überwog in dem größten Teile Italiens und weiten Strecken Frankreichs die romanische Bevölkerung. So waren also die mit so viel Blut erkauften Provinzen des römischen Reiches nur zum Teil behauptet worden. Andrerseits aber war auch viel altgermanisches Land im Lause der Völkerwanderung geräumt und eine Beute fremder Völker geworden; denn in die Gebiete östlich der Elbe rmd Saale waren die slavischen Wenden, in Böhmen die ebenfalls slavischen Czechen eingezogen. Eine Erinnerung aber an die gewaltigen Schicksale und Taten der Heldensage. Völkerwanderung erhielt sich in der Heldensage; in ihr spiegelt sich das germanische Mannes- und Frauenideal wieder. Sie verbindet die uralte Vorstellung von dem herrlichen, jugendumstrahlten Lichthelden Siegfried, der den Hort der Nibelungen, der Nebelmänner, erbeutet, der zu der von bösen Geistern gefangen gehaltenen ©onnenjungfrau Brunhild durchdringt und doch schießlich den Nibelungen zum Opfer fällt, mit der Erzählung von dem furchtbaren Untergang des Volkes der Burgunder durch König

3. Die Zeit der Umwälzungen - S. 8

1909 - Leipzig : Hirt
8 Industrie. 10. Webstuhl mit Fubetrieb. Die Webkunst hatte in gypten schon etwa im Jahre 2000 v. Chr. eine hohe Entwicklungsstufe erreicht. der Griechenland und Italien verbreitete sie sich nach dem brigen Europa. Der Weber wirst das Schiffchen, in dem sich die Spule mit den Querfden befindet, nach rechts und links zwischen den Lngsfden hindurch, die er mittels Fuantriebs wechselweise ffnet und schliet. Den einfachen Webstuhl verdrngt allmhlich der moderne Maschinenbetrieb. 11. Spinnrad. 12. Spitzenklppeln. Auf dem Spinnrade wuten unsere geschickten Urgromtter einen Faden herzustellen, dessen Feinheit und Gleichmigkeit von der Spinnmaschine kaum erreicht wird. Aber die sparsam arbeitende Klpplerin des Schsischen Erzgebirges, wo das Klppeln seit dem 16. Jahrhundert heimisch ist, gibt doch dem billigen Maschinenfaden den Vorzug.

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 11

1906 - München : Oldenbourg
3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes. 11 Unzweifelhaft ist in unserem Lande von der jüngeren Steinzeit ein ununterbrochener Fortschritt der Entwicklung bis auf die Höhe der Bronzezeit zu erkennen. Wenn man die Überreste dieser beiden Perioden aufmerksam verfolgt, gewinnt man den Eindruck, daß hier ein und derselbe Volksstamm sich zu einer ihm erreichbaren Kulturhöhe entwickelt hat. Auch die wenigen bisher gefundenen Wohnstätten mit ihrem Inventar deuten darauf hin, daß die Leute der jüngeren Stein- und der Bronzezeit in ununterbrochener Geschlechterreihe aufeinanderfolgten, daß kein Bevölkerungswechsel während dieser Perioden eintrat. Wie sich in den steinzeitlichen Niederlassungen auf dem Auhögl und auf der Insel im Würmsee die ersten Spuren der Metallverwendung zeigen, so treten in der bisher einzigen im südlichen Bayern gefundenen bronzezeitlichen Niederlassung unter der Burgruine in Karlstein bei Reichenhall die letzten Spuren der Verwendung von Steinmaterial neben der schon herrschenden Bronze zutage. Diese kleine, in entlegener Gebirgsgegend befindliche Ansiedlung gibt in ihren Resten nur das Bild von ärmlichen Behausungen, nicht von der Höhe der bronzezeitlichen Kultur. Immerhin aber gewährt sie einen Einblick in das Leben und Treiben ihrer Bewohner. Ant Fuße des steilen Bergkegels und terrassenförmig am Berghang übereinander lagen die Hütten, die am Berg in der Weise in den Hang eingeschnitten waren, daß der natürliche Felsen die Rückwand bildete und der Aushub nach vorn abgelagert wurde um Raum zu gewinnen. Der ebene Boden war festgestampft und Spuren von Pfostenlöchern lassen annehmen, daß Vorder- und Seitenwände aus Holzstämmen zusammengefügt waren. Das Dach ruhte schräg auf dem Felsen der Rückwand und den Stämmen der Vorderwand. Eine oder auch zwei Feuerstellen waren im Hüttenraum aus großen Steinen halbkreisförmig angebracht. Das Hausinventar bestand ans großen Tonkusen für Wasservvrrat, ans Mahlsteinen und Reibern von Granit, mit denen von den Weibern das Getreide gemahlen wurde; viele Nähnadeln von Bronze, Spinnwirtel und Webstuhlgewichte von Ton deuten daraus hin, daß hier von ihnen gesponnen, gewoben und die Kleidung bereitet sowie Netze gestrickt wurden. Denn die Männer oblagen dem Fischfang (Funde von Angeln aus Bronze, vieler Netzsenker) und der Jagd (Pfeilspitzen von Feuerstein und Bronze); sie beschäftigten sich mit Bronzegießen (Gußklumpen, Gußsorm, Schmelztiegelreste, neue Stücke mit Gußnaht). Viele vorkommende kleine Bronzepunzen oder Stichel (wie sie auch in den Schweizer Pfahlbauten zahlreich auftreten) dienten zu irgend einem hier betriebenen Handwerk. Am natürlichen Felsboden der Hütten und ihrer Umgebung fanden sich abgesprungene Schneiden von Bronzebeilen, ein Beweis, daß die Männer hier den Felsboden zur Herstellung der Hütten und das Holz der Stämme bearbeitet hatten. Außerordentlich häufig waren die Scherben der Töpfe, die ebenfalls hier von den Weibern hergestellt wurden. Selbst ganz kleine Geschirrchen, offenbar Kiuderspielzeug, fanden sich vor. Zerbrochene oder verlorene Schmucksachen von Bronze ließen

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 17

1906 - München : Oldenbourg
4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte. 17 der Schweiz, im Osten in Böhmen. Die in Südbayern gefundenen zahlreichen Flachgrüber gleicher Ausstattung gehören unzweifelhaft den Vindelikern und Norikern an, von denen wir aus den Zeugnissen der alten Schriftsteller wissen, daß sie keltischer Abkunft waren und in unserem heutigen Bayern südlich der Donau bis an den Fuß der Alpen ihre Wohnsitze hatten. Sind wir für die vorletzte Stufe der La Teuezeit in Bayern nur auf Gräberfunde angewiesen, so kommen für die letzte Stufe nunmehr auch Wohn-stätteusuude in Betracht. An zwei Orten Südbayerns sind, soweit bekannt, bisher solche zutage gekommen, in Manching, Bezirksamt Ingolstadt, und in Karlstein bei Reichenhall. In Manching, woselbst eine ausgedehnte Umwallung sich befindet, wurde innerhalb dieser ein großer Fund von Geräten und Schmucksachen gemacht, der unzweifelhaft auf eiue Wohnstätte deutet. Es befanden sich darunter Bestandteile von Wagenbeschlägen, Rädern, Pferde- geschirr, Bruchstücke von Luxusgeräten, große Glasringe, Fibeln, Tierfiguren von Bronze u. a. In Karlstein stieß man auf die Wohnstätten selbst, die sich als viereckige Blockhäuser, aus Balken gezimmert, mit Türen und Fenstern, Feuerstellen und Vorplatz erwiesen. Die gefundenen vielen Eisennägel und Klammern rührten von der Befestigung und Verbindung der Balken, die Eisenblechbeschlüge von Türbändern und Schlössern her, zu denen auch die Schlüssel von Eisen vorhanden waren. Ein reich ornamentierte viereckiges Eisengitter mag zu einer Fenster- oder Türöffnung gehört haben und fetzt die Verwendung von Glas voraus. In der Kulturschicht der Wohnstätten kamen zutage runde Mühlsteine von Handmühlen, große Wasserknsen von Ton, Eisengeräte aller Art, darunter Sensen und Ketten, Svinnwirtel, Netzsenker von Ton, Nähnadeln von Eisen und Bronze; an Schmuck Bruchstücke von blauen Glasarmreifen mit gelber Schmelzunterlage, vergoldete Bronzeblechbeschläge von Gürteln, Fingerringe von Bronze und Eisen, eine Menge Bronzezieraten, zum Teil mit Blutemail, au Waffen lediglich Pfeilspitzen von Eisen, ferner eine Menge Tongefäßreste, auf der Drehscheibe geformt und hart gebrannt. Als besonders wichtig aber ist der Fund von Silbermünzen keltischen Gepräges und der einer ägyptischen Bronzemünze von einem der drei ersten Ptolemäer zu verzeichnen, welche den regen Handelsverkehr der Zeit bis in das entlegene Gebirgsdorf andeuten. Hier wie in Manching wurden außerdem viele Eisenschlacken gefunden, welche auf Verschmieduug von Eisen an Ort und Stelle hinweisen. Neben diesen Wohnstättenfunden spielen jetzt auch die zahlreichen Funde von goldenen Münzen, sogenannteu Regenbogenschüsselcheu, eine wichtige Rolle. Solche Funde wurden in Südbayern bis zur Douau zahlreich gemacht, darunter zwei große Schatzsunde, von denen jeder über 1000 Stück enthielt. Eine solche Menge Münzen kann nur da zum Vorschein kommen, wo diese als Zahl- und Verkehrsmittel umlaufen und geprägt werden. Auch diese gehören den beiden letzten Jahrhuuderteu vor unserer Zeitrechnung an. Kronseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. 9

6. Teil 2 = Oberstufe - S. 50

1908 - Halle a. S. : Schroedel
50 Die fremden Erdteile. Asien. auch in China die greifen Errungenschaften der Neuzeit auf dem Gebiete der Industrie und des Verkehrs so gut wie gar keine Berücksichtigung gesunden Diese Eigentümlichkeit ist der eigenartigen Kulturentwicklung des chinesischen Volkes zuzuschreiben. Die Kultur der Chinesen ist uralt, älter vielleicht als die der alten Ägypter. Die Trüger waren die außerordentliche Fruchtbarkeit des Tieflandes, das günstige Klima mit seinen Monsunen und der Mineralreichtum der Gebirge. Das Land gewährte demnach seinen Bewohnern alle zum Leben notwendigen Bedürfnisse in reicher Fülle und machte ihnen den Verkehr mit der Fremde entbehrlich. Dazu kam die abgeschlossene Lage des Landes. Durch Meer, Gebirge und Wüstenstrecken, endlich auch durch Länder mit niederem Kulturstandpunkt war es von den jeweiligen Kulturländern getrennt. War es da nicht natürlich, daß die Chinesen, von lauter „Barbaren" umgeben, ihr Land „das Reich der Mitte" nannten? Infolge der Jahrtaufende langen Ab sonderung der Chinesen von andren Kulturvolkern mußte ihre Kultur be- sondere Formen annehmen und schließlich einer gewissen Erstarrung anheim- fallen. Sie kannten schon lange vor den Europäern die Buchdruckerkunst, den Kompaß, die Steinkohlenfeuerung, das Porzellan, die Gasbeleuchtung und das Schießpulver. — Allein trotz aller Abneigung hat der Chinese schließlich sein Land dem Weltverkehr öffnen müssen. Auch sind Eisenbahnen im Betrieb. Die Hauptnahrungsquelle der Chinesen ist der Ackerbau. In dieser Hinsicht ist China das erste Land der Erde. Die Felder werden je nach Bedarf fleißig be- und entwässert, die Dungmittel in zahlreichen Formen an- gewandt. Selbst auf den Seen und Flüssen schwimmen Bambusflöße mit Gemüsefeldern, ja ganzen Ansiedelungen. Die Haupterzeugnisse sind Tee und Reis. Alljährlich zieht der Kaiser nach altem Brauche mit eigener Hand eine Furche mit dem Pfluge aus dem heiligen Acker in Peking, um so deu Bauernstand zu ehren. — Der chinesische Gewerbefleiß liefert ausge- zeichnete Seiden- und Baumwollenzeuge, Porzellansachen, Schnitzereien, Lack-- waren und Tusche in den europäischen Handel. — Binnenhandel und Verkehr wird durch zahlreiche Kauäle gefördert; unter ihnen der rhein- lange, leider auf zahlreichen Strecken verfallene Kaiserkanal. Für den Welthandel liefert China besonders Tee und Seide. Die Staatsreligion ist die des Kongtse (Konfuzius). Doch bekennt sich das niedere Volk fast durchweg zum Buddhismus. Der Kaiser herrscht als „Sohn des Himmels" mit unumschränkter Gewalt über das Reich. Die Beamten werden von den Europäern „Mandarinen" genannt. Der deutsche Handel ist gering; er umfaßt nur 3°/0 des gesamten chinesischen Außenhandels. c) Städte. China ist ein Land der Millionenstädte, deren Ein- wohnerzahl sehr verschieden geschätzt wird. G Peking, = nördliches Hoflager, Residenz des Kaisers. Sein Hafen ist ^Ticn-tsin. — -z:Nanking ^ s. Hoslager, am untern Jangtse, Hauptsitz der Gelehrsamkeit und Industrie. — Dschanghai, wichtigster Welthafen Ostasiens. — Dkanton, bedeutendste Industriestadt des 8. Von den chinesischen Küsteninseln ist Ha in an die bedeutendste. Der Einfluß der europäischen Seemächte^in Ostasien ist be sonders jetzt stark hervorgetreten. Zu der englischen Insel Hongkong bei Kanton sind mehrere andere fremdländische Besitzungen gekommen. So mußte die chinesische Regierung Kiautschou an das Deutsche Reich, Port Arthur an Japan abtreten. Kiautschou wurde durch Vertrag 1898 von China der deutschen Re- gierung „pachtweise auf 69 Jahre" überlassen. Die Bucht von Kiautschou

7. Für Seminare - S. 139

1912 - Breslau : Hirt
3. Ostasien, 139 Durch seine reichen, meist noch nngehobenen Mineralschätze scheint China anch zu einem der ersten Großindnstriestaaten der Welt bestimmt zu .sein. Die Steinkohlenfelder rings um den Golf von Tschili gelten als die bedentendsten der Erde; reich ist das Land ferner an Eisen- und Kupfer- erzen fowie an Porzellanerde. In einzelnen Zweigen der Gewerbtätigkeit haben die Chinesen eine sehr hohe Stufe der Leistungsfähigkeit erreicht; der chinesische Gewerbfleiß erzeugt ausgezeichnete Seiden- und Baumwollzeuge, ° Porzellanwaren, Schnitzereien, Farben, Papier- und Lackwaren. Meist ist das Gewerbe noch Hans- und Handindustrie, doch zeigen sich allenthalben die Anfänge modernen Großbetriebs. Zu keiner Zeit hat die chinesische Re- gierung den auswärtigen Handel begünstigt. Nur durch Gewalt wurden die wichtigsten Häfen den seefahrenden Nationen geöffnet. Ganz außerordeut- lich blüht dagegen der innere Handel, der sich meist der Wasserstraßen als Verkehrswege bedient. Langsam schreitet der Schienenverkehr fort; seine Entwicklung wird durch alte Vorurteile und die Abneigung der Chinesen gegen alle Neuerungen gehemmt. Den Hauptanteil am chinesischen Handel haben die Engländer. Japan, die Union und das Deutsche Reich folgen in weitem Abstände, aber mit beträchtlichen Summen. Wir Deutschen be- dürfen verhältnismäßig wenig Tee und decken unfern Bedarf an Rohseide meist iu Italien, Frankreich und der Schweiz. Doch gewinnt der deutsche Anteil an der Küstenschiffahrt in China im Anschluß an unsere Post- und Frachtdampferlinien immer größere Bedeutung. c) Bevölkerung. Die Bevölkerung san 400 Mill.) gehört durchweg der mon g o- lischen Rasse an. Die Volksdichte ist in einigen Küstenbezirken so groß wie in Belgien. Ans je 4 Bewohner der Erde kommt ein Chinese. Infolge der Über- völkerung des Landes strömen die Chinesen massenhaft als Lohnarbeiter (Kuli) in die Küstenländer des Stillen und Indischen Ozeans. — Jahrtausendelang durch die natürlichen Grenzen von der Berührung mit anderen Kulturländern ferngehalten, wurden die Chinesen zum größten Kulturvolk der mongolischen Rasse. Ihre durch- aus eigentümliche Bildung erreichte in langsamem Vorwärtsschreiten früh eine be- deutende Höhe. Aber sie waren neueruugsseiudlich und nahmen fremde Fort- schritte nur widerstrebend an. Die Erfolge der durch die Kultur der „westlichen Barbaren" geförderten, bisher ebenfalls verachteten Japaner im Kriege gegen Ruß- land brachten neuerdings ein lebhafteres Bedürfnis nach europäischer Bildung und den Anfang einer Umgestaltung des geistigen und wirtschaftlichen Lebens hervor. Der Chinese ist ein Verstandesmensch mit wenig Gemüt, fleißig, höflich und mildtätig, dazu sparsam und bedürfnislos in einem Grade, daß der Wettbewerb weißer Arbeiter mit ihm unmöglich ist. Er arbeitet das ganze Jahr ohne Sonntagsunterbrechung; nur im Februar, beim Jahreswechsel der Chinesen, gibt er sich 14 Tage laug lärmenden Vergnügungen hin. Er berauscht sich nicht an Ge- tränken, aber ein großer Teil des Volkes wird durch den Körper und Geist zer- rüttenden Opiumgenuß zugrunde gerichtet (Bild 79). Die drei in China am meisten verbreiteten Religionen, die Sittenlehre des K onsutse, die das Schicksal als allwaltend lehrt und die Selbsterkenntnis empfiehlt, der von Indien eingedrungene Buddhismus und der Taoismns, eine Art Ver- nunstreligion mit Ahnendienst, sind sämtlich ohne Weiterentwicklung geblieben und verknöchert. Die Staatsreligion fordert streng die pietätvolle Verehrung der Ahnen

8. Deutsche Geschichte - S. 19

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Frnkische Zustnde. 19 verfiel die Macht der Chalifen spter, und das Reich zersplitterte sich in Einzelstaaten. Desto bedeutsamer wurde die arabische Kultur. Wohl-Mische stand und Bildung entfaltete sich im Morgenlande zu derselben Zeit, da die Kultur im Abendlande tief darniederlag. Ein Welthandel entwickelte sich, der den Orient mit dem Occident verband. Das Gewerbe erblhte, besonders die Weberei von Seidengewndern, Teppichen und baumwollenem Musselin, der nach der Stadt Mossul am Tigris seinen Namen hat, die Herstellung von Waffen (Damascenerklingen), von Schmucksachen aus Metall und Edelsteinen, von prachtvollen Tpferarbeiten. Die B a u k u n st brachte so herrliche Schpfungen hervor wie die Alhambra zu Granada. Und neben der Dichtkunst entfaltete sich die Wissenschaft, so die Philosophie und besonders die Heilkunde. 3. Die karolingische Zeit. Frnkische Zustnde. 19. Ergebnisse der Vlkerwanderung. Weite Lande waren von den suqn"b%es,n Germanen erobert worden; jedoch blieb nur ein Teil davon wirklich ger- j^man" manischer Besitz. Nordafrika war seit der Vernichtung der Wandalen verloren gegangen, Spanien sollte bald darauf in die Hand der Araber fallen, welche, von Nordafrika kommend, die Westgoten vernichteten. Eng-land war ein Gewinn fr das Germanentum, das sich hier erhielt; da-gegen berwog in dem grten Teile Italiens und weiten Strecken Frankreichs die romanische Bevlkerung. So waren also die mit so viel Blut erkauften Provinzen des rmischen Reiches nur zum Teil behauptet worden. Andrerseits aber war auch viel altgermanisches Land im Laufe der Vlkerwanderung gerumt und eine Beute fremder Völker geworden; denn in die Gebiete stlich der Elbe und Saale waren die slavischen Wenden, in Bhmen die ebenfalls slavischen Czechen eingezogen. Eine Erinnerung aber an die gewaltigen Schicksale und Taten der Heldensage. Vlkerwanderung erhielt sich in der Heldensage; in ihr spiegelt sich das germanische Mannes- und Frauenideal wieder. Sie verbindet die uralte Vorstellung von dem herrlichen,.jugendumstrahlten Lichthelden Siegsried, der den Hort der N i b e l u n g en, der Nebelmnner, erbeutet, der zu der von bsen Geistern gefangen gehaltenen Sonnenjungfrau Brunhild durchdringt und doch fchielich den Nibelungen zum Opfer fllt, mit der Erzhlung von dem furchtbaren Untergang des Volkes der Burgunder durch König

9. Das Altertum - S. 2

1907 - Leipzig : Voigtländer
Oie Urzeit. § l. anfange -er Kultur. M?nschh°tt 1l Die Heimat des Menschengeschlechts. Als der Ursitz des Menschengeschlechts, „die wiege der Menschheit", gilt das innere Asien. 2. anfange der Kultur, von den frühesten Entwicklungsstufen der Menschheit fehlt uns, wie schon erwähnt ist, genauere Kunde. Doch wurden besonders in höhlen, Seen und Gräbern zahlreiche Zünde gemacht, die einigen Aufschluß geben. Nach den Stoffen, aus denen die Menschen sich ihre Werkzeuge und Waffen herstellten, unterscheidet man nacheinander Bronzezeit öiß Steinzeit, die Bronzezeit und die Eisenzeit. Der Übergang Eisenzeit von der einen zur anderen Hrt der Werkzeuge und Waffen erfolgte bei den verschiedenen Völkern zu sehr verschiedenen Seiten; noch heute bedienen sich manche Naturvölker knöcherner und steinerner Werkzeuge und Waffen. Der Mensch wußte während aller dieser Zeiträume schon Zeuer zu erzeugen und erlernte die Töpferei, das Flechten, Spinnen und weben. Allmählich erwachte sein Kunstsinn: er gab den Geweben gefällige Muster, fertigte Ketten, Ringe und Nadeln zum Schmuck und zierte das Tongeschirr mit Punkten, Strichen und Schnüren. 3. Entstehung der Staaten. Nach der Beschaffenheit der Wohnsitze, welche die Menschen einnahmen, gestaltete sich ihre Lebensweise. 5ik7und Die Bewohner rauher Gebirge lebten von der Jagd; die, welche an Hirtenvölker unwirtlichen Ufern hausten, lebten vorn Zischfang; die Steppenvölker trieben Viehzucht. Nicht wenige dieser Jäger-, Fischer- und Hirtenvölker entbehrten fester Wohnsitze; sie hausten in höhlen, schlichten Hütten oder Zelten und zogen als „Nomaden“ von (Drt zu (Drt. So blieben sie mehr oder weniger roh und werden in der Geschichte nur dann erwähnt, wenn sie als zerstörende Horden den Frieden höher stehender Völker gefährdeten (Hunnen, Mongolen). Säe 5u höherer Kultur gelangten diejenigen Völker, die sich in fruchtbaren vömer^ ^"dstrecken, in den Tälern wasserreicher Ströme oder an günstigen Meeresküsten niederließen. Sie trieben Ackerbau, Gewerbe, Schiffahrt und Handel und gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte entstanden. Je enger die Menschen zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen Gesetze, durch welche sie ihr Zusammenleben regelten und Staaten sich zu geordneten Staaten verbanden. Die ältesten Staaten, die für unsere Bildung von Wichtigkeit wurden, entstanden im Morgenlande, d. H. in den Ländern vom Nil bis zum Indus.

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 17

1911 - Magdeburg : Creutz
Geschichtliches. 17 einem Großhandel nach fernen Gebieten ist kaum die Rede. Höchstens können Korn (Roggen), Kartoffeln, Spiritus, Heu, Vieh, Holz, Töpfer- waren, Stroh- und Korbflechtereien und Beeren ausgeführt werden. Desto bedeutender ist aber die Durch- und Einfuhr auf den Wasserstraßen und den Eisenbahnen. Es müssen eingeführt werden: Kohlen, Eisenwaren, Dünaesloffe, Kaufmannswaren usw. Welche Eisenbahnlinien durchschneiden das Gebiet? E. Sprache, Sitten und Gebräuche der Kemohner. Im ostelbischen Gebiete hat sich von den Sitten und Gebräuchen der Väter recht wenig erhalten. Nur in entlegenen Orten bilden Herr- fchast und Gesinde noch eine Familie und halten gemeinsame Mahlzeiten, bei denen der Reihe nach das Tischgebet gesprochen wird. An den langen Winterabenden versammeln sich hier die Hausbewohner um die Öllampe. Die Männer erzählen allerlei Geschichten im märkischen Plattdeutsch, und die Frauen spinnen. Der große Kachelofen ist meist zur Holzfeuerung eingerichtet. Die älteren Hänser sind Fachwerk-, die neueren Mauerstein- bauten. Das Gebiet ist auffallend arm an Sagen und Sprichwörtern; destomehr ist der Aberglaube verbreitet. Die „Spökeike" und die „Frau ohne Kopf" spielen eine große Nolle. — Im nördlichen Teile des Ge- bietes spricht man etwa so: Woll seggn de Lue: Int Jerchansche Land, Doa gefft et nüscht as geilen Sand, Doa maßt woll grönet Most mang de Keenen, Doa blüht woll Heikrut für de Beenen; Det Koarn aber seht so verhungert ut Un blaß nn mar'r de Hoase int Krut. Ick weet et better, nu hürt mi moal to: De Sache, de is dörchut nicht so. Ick kenne doa Stellen, wo fast de Eiken Met öhre Tacke in'n Himmel rupreiken. Nich woahr, doa merkt all jedet Kind, Det doch der Bodden nicht schlecht kann sind. Un hier is der Grund, wo grot un stark 'Ne Eik' is 'wassen met festet Mark, Joa, wiest mi eene, de doa is better, Un nömt mi eene, de doa is grötter, De so beröhmt in de ganze Welt As Bismarck-Schönhusen, der Staatsmann un Held! A. Friese. F. Geschichtliches. Die Vorfahren der jetzigen Bewohner waren meist slavische Völker; sie gehören zu dem Stamme der Wenden (Sorben). Sie waren Heiden und verehrten ihre Götzen in Wäldern, wo ihnen Menschen und Tiere, besonders Pferde, geopfert wurden. Die Wenden verbrannten ihre Toten und setzten die mit der Asche der Ver- storbenen gefüllten Urnen in steinernen Grabkammern bei. Solche Begräbnisplätze finden sich noch an vielen Orten, z. B. bei Burg, Genthin, Ziesar. Die Wenden wohnten in Dörfern, die in Hufeisenform angelegt waren. Die Namen ihrer Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 2
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